Ein Winter am Meer

Voller Freude habe ich auf den neuen Roman von Julie Klassen gewartet und wurde nicht enttäuscht.
Nach "Die Pension am Meer" ist nun also auch der zweite Band der "Summers Schwestern" erschienen, und er sieht wunderschön aus.

Nachdem ich kurz durch den ersten Band geblättert habe, um mir die Vorgeschichte in Erinnerung zu rufen, konnte ich wunderbar in den zweiten Band eintauchen. Ich empfand es als nötig, da ich bei den vielen Charakteren zu Beginn Schwierigkeiten hatte, sie zuzuordnen.

Es war trotzdem schön, alte und bekannte Persönlichkeiten wiederzutreffen und mehr über die Schwestern zu erfahren. Sarah ist auch in diesem Band wieder die gute Seele der Familie, auch wenn das Augenmerk ein wenig mehr auf Emily liegt.

Emily fand ich zu Beginn als etwas unstet, fast schon sprunghaft, denn sie ist hin- und hergerissen in ganz persönlichen Lebensfragen. Doch dann macht sie eine tolle Entwicklung durch und ich kam nicht umhin, sie ins Herz zu schließen.

Julie Klassen hat es in diesem Buch geschafft, eine Vielfalt an Charakteren miteinander zu verbinden, allen ihren Raum zu geben und so eine wunderbare Familiengeschichte zu erzählen. Ja, es gibt ja eine zarte Liebesgeschichte und doch liegt der Fokus mehr auf der ganzen Familie Summers und den Menschen, die in ihrem Leben eine Rolle spielen.

Doch auch die anderen Charaktere sind liebenswert, und die Geschehnisse in der Pension und dem Ort Sidmouth sind großartig beschrieben.

Übrigens habe ich einen Lieblingscharakter, und das ist James Thomson. Ich habe ihn mir wie Mister Thornton aus dem Film "North and South" von Elizabeth Gaskell vorgestellt und bin verliebt. 🤗

Ja, es war ein toller Roman. "Ein Winter am Meer"entführt in ein schönes Städtchen zu originellen und interessanten Charakteren, um dann eine sanfte und wohltuende Geschichte zu erzählen.
Ich war richtig traurig, als ich das Buch beendet habe, es war nämlich zu schön und nun gilt es wieder zu warten, bis es weitergeht. Übrigens wurde es zum Ende der Geschichte noch mal richtig aufregend, und ich habe fast atemlos einen Satz nach dem anderen verschlungen, um dann erleichtert aufzuatmen. Insgesamt würde ich die Geschichte aber als ruhig, bedächtig und fein beschreiben.

Schön fand ich, dass auch der Glaube an Gott seinen Raum bekam. Die Autorin betont die Kraft und Notwendigkeit des Gebets und die Wichtigkeit, den Willen Gottes zu erkennen.

"Wir können den Willen Gottes nicht immer kennen. Aber wir wissen, dass Gott will, dass wir ihn im Gebet und in der Schrift suchen. Deshalb glaube ich, dass es in Ordnung ist, um alles zu beten, was in unserem Herzen ist, und alles andere dann ihm zu überlassen." Zitat Seite 338

Ach ja, ich bin begeistert und kann dieses Buch von Herzen empfehlen. Es ist ein feiner Roman für wundervolle Lesestunden

Meine Bewertung
sehr gut
Informationen zum Buch
Ein Winter am Meer
Julie Klassen
Susanne Neumann
Hardcover
447
2025
SCM
Der Herzog von Kent und seine Familie verbringen den Winter in Sidmouth und ein Teil der Dienerschaft wird im Gästehaus der Summers-Schwestern untergebracht. Das sorgt für unerwartete romantische Gefühle und bringt gut gehütete Geheimnisse ans Licht. Emily Summers träumt noch immer davon, Autorin zu werden. Als ein ortsansässiger Verleger verspricht, ihre Arbeit in Betracht zu ziehen, sieht sie ihre Chance. Die Bedingung: Sie muss einen Reiseführer über Sidmouth schreiben. Emily stimmt zu und beginnt mit Hilfe des gut aussehenden Privatsekretärs des Herzogs von Kent, die Gegend zu erforschen. Doch dann taucht ein überraschender Besucher aus ihrer Vergangenheit in Sea View auf, und Emily ist hin- und hergerissen zwischen längst vergessen geglaubten Gefühlen und ihren neu aufkeimenden Zukunftsträumen.