You are my Life
Nach "You are my Way" & "You are Truth" habe ich voller Spannung auf "You are my Life" gewartet. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen und ich muss zugeben, dass sie nicht ganz erfüllt wurden.
Ja, dieses Buch lässt sich wunderbar lesen, man kann leicht eintauchen und, so war es zumindest bei mir, nach einer kleinen Orientierungsphase wieder in Bibertal ankommen.
Die Geschichte ist geheimnisvoll, spannend, voller kleiner Dramen, einer wundervollen Mutter-Tochter-Beziehung (die mich vor Neid erblassen lässt), liebenswerter Charaktere, einer zarten Liebe und einem Zusammenhalt unter Freunden und Geschwistern, der mich staunen lässt.
Es gab so einige feine Sätze und Gedanken, die ich voll unterstreiche. Der Glaube spielt eine verhältnismäßig große Rolle, ist aber natürlich eingebunden und wirkte zu keinem Zeitpunkt auf mich aufgesetzt oder gar künstlich.
Allerdings hatte ich Schwierigkeiten mit den Zeitsprüngen und musste mich jedes Mal neu sortieren. Die Chats zu Beginn einiger Kapitel haben mich in der ersten Hälfte kräftig gestört und ich habe lange nicht verstanden, um wen es da überhaupt geht. Auch die Disharmonie in Aylins Berufsleben fand ich nicht ganz echt, zumal sie sich am Ende zu schnell in Wohlgefallen aufgelöst hat. Insgesamt gab es mir zu viele Dramen, wobei auch Akela (Leser dieser Reihe werden Bescheid wissen) sehr präsent war, ohne dass es nötig gewesen wäre.
Aber, ein großes ABER, trotzdem habe ich das Buch wie eine liebevolle Umarmung empfunden, wie einen warmen Händedruck, ein strahlendes Lächeln oder ein prasselndes Kaminfeuer.
Zudem gab es stellenweise eine Tiefe, die mich umgehauen hat, eine Sanftheit und Zärtlichkeit, die mich tief berührt haben, und ein leichtes Prickeln, das mir Freude bereitet hat.
"You are my Life" ist somit für mich ein Wechselbad der Gefühle gewesen, wurde aber mit jeder einzelnen Seite besser, und ich freue mich, nun auch Aylins und Ians Geschichte zu kennen.
Ians Familie bietet meiner Meinung nach ebenfalls Potenzial für eine Reihe, die mich sicherlich begeistern würde.
Alles in allem ist Felicitas Brandt für mich die Autorin für Wohlfühlromane, und dass sie es kann, hat sie auch in diesem Band gezeigt.