Scherben
Fiona und Milan, zwei Menschen, mit unterschiedlichen Hintergründen, Verletzungen und Nöten stehen verzweifelt vor dem Scherbenhaufen ihres Lebens.
Fiona trauert um ihren Bruder Micha und hat den Glauben an Gottes Güte und Liebe verloren.
Milan kommt aus einem gewalttätigen Elternhaus, hat eine verwundete Seele und wird vorübergehend bei Fionas Eltern untergebracht.
Beide sind tieftraurig, fühlen sich unverstanden und merken dann: Wir sind uns ähnlicher als gedacht.
Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an stark gefesselt. Sophia Nestvogel hat es verstanden die Gefühle und das familiäre Zusammenleben so real und authentisch zu beschreiben das ich die Not förmlich spüren konnte und mit Fiona und Milan mitgelitten habe.
Ich habe fast die Hälfte des Buches Tränen in den Augen und einen Kloß im Hals gehabt, so nahe gingen mir die Not und die Verzweiflung der beiden.
Beide Charaktere sind wundervoll ausgearbeitet, man bekommt das Gefühl die beiden zu kennen.
Ihr Weg durch den Zerbruch, ihr Weg mit und ohne Gott wird glaubhaft geschildert.
In diesem Buch geht es um Gott. Der Glaube an ihn, seine Existenz kommt auf jeder Seite zum Ausdruck.
Das ist ein Buch das wunderbar das Leben viel junger Leute aus christlichem Elternhaus beschreibt, sicher - die Schwierigkeiten sind verschieden, aber das Zusammenleben und die Präsenz Gottes im Alltag sind gut beschrieben.
Schön fand ich das die Geschichte überwiegend aus Fionas Sicht geschrieben ist, das aber auch Milan, sowie Fionas beste Freundin "zu Wort" kommen.
Kleine Rückblenden in die Zeit mit Micha und Gebete sind passend eingearbeitet und runden die Geschichte perfekt ab.
Dieses Buch ist ein "echtes" Buch, eines in dem man sich mit seinen Zweifeln und Ängsten wiederfindet aber es ist auch eines in dem man lernt: Gott steht über allem, auch dann wenn das Leben unerträglich scheint und er möchte Ruhe, Frieden und Trost schenken.
"Scherben" ist sehr lesenswert und bereichernd, denn es ist einfach "schmerzhaft schön".