Die Tochter des Kapitäns

Nachdem dieses Buch lange in meinem Regal gestanden hat, wurde es dann doch Zeit dafür, und ja, mir hat die Geschichte gut gefallen.
Die Einblicke in die Welt des Theaters waren faszinierend und interessant, und so habe ich Rosalyn gern begleitet. Ich war allerdings schockiert über die Lieblosigkeit mancher Menschen, die die Notlage anderer und vor allem die der Frauen ausnutzen. Gleichzeitig gab es Menschen, die unfassbar hilfsbereit waren. Ich fand diesen Gegensatz beeindruckend, und auch wir können uns täglich neu entscheiden, wie wir mit anderen umgehen.
Rosalyn und Nate fand ich im Übrigen sympathisch, auch die weiteren Schauspieler und Sänger waren interessante Persönlichkeiten. Spannend fand ich, dass zwar ihre Kunst gern gesehen, die Künstler allerdings häufig verachtet oder geringgeschätzt wurden.
Durch einen gestohlenen Schmuck kommt noch zusätzliche Spannung ins Buch und auch George Müllers Name kommt darin vor. Ja, diese Geschichte bietet eine Menge.
Leider konnte ich die Liebesgeschichte nicht so ganz fühlen und manches war für mich unglaubwürdig. Das Ende kam mir zudem viel zu schnell und wurde recht einfach abgehandelt. Schade, da hätte etwas mehr herausgeholt werden können.
Mein größter Kritikpunkt gilt allerdings nicht der Geschichte, sondern dem Satz. Es fehlten wichtige Absätze vorallem beim Szenenwechseln. Ich fand es irritierend und musste mich deshalb ständig neu orientieren, was den Lesefluss logischerweise stark gehemmt hat.
Insgesamt habe ich die Geschichte aber trotzdem gern gelesen, und wer sich mit der Schauspielkunst und den Schauspielern früherer Tage beschäftigen möchte, findet hier eine spannende Geschichte.