Die Liebe hofft alles
Ein wundervolles Buch das die Höhen und Tiefen, die vielen Fragen des Lebens, die Enttäuschungen, Hoffnungen, das Scheitern und die Neuanfänge beschreibt. Ein Buch das davon spricht Liebe zu schenken ganz ohne Erwartungen, Geduld zu haben, Vergebung zu gewähren und sich von falschen Erwartungen und Wünschen frei zu machen.
Dieses Buch ist Band zwei der Kanada Trilogie und mir hat es gut gefallen, irgendwie hatte ich mit weniger gerechnet und war dann so positiv überrascht das das ich es in zwei Tagen durchgelesen habe.
Emmaline Moore ist völlig verwirrt denn sie erfährt das ihr totgeglaubter Vater noch lebt und so macht sie sich auf die Suche nach ihm.
Sie sehnt sich nach einer Familie, hat einen starken Wunsch eine gute Verbindung zu ihrem Vater aufzubauen. Doch in Toronto angekommen merkt sie das ihr Vater sich nicht aus vollem Herzen freut.
Er steckt in einem Wahlkampf und kann keine Skandale gebrauchen, er denkt an sich und seine Karriere und Emmaline merkt: ihr Erwartung war wohl zu hoch.
Ihr Kampf um Anerkennung, um Liebe, um einen Platz in der Familie ihres Vaters ist mit all seinen Fehlern, Schwierigkeiten, Verletzungen und Schmerzen wunderbar beschrieben. Es ist wie eine wilde Karussellfahrt deren Ende ungewiss ist.
Dieses ist übrigens ganz anders als ich mir gedacht hatte, zu keinem Zeitpunkt habe ich mit so einem Ende gerechnet.
Emmaline hatte ihre Schwächen aber ich fand sie sehr sympathisch, so echt, so menschlich und so natürlich.
Menschlich war auch ihr Vater obwohl ich ihn manchmal hätte schütteln mögen, sowie den Rest der Moores. Eine interessante Familie mit liebenswerten und mit selbstsüchtigen Menschen, mit Menschen die lieben können und anderen die Ablehnung ausstrahlen.
Alles zusammen sehr sehr spannend. Ich habe es unglaublich gerne gelesen und wollte die ganze Zeit wissen wie es ausgeht, ob Emmaline ihren Weg findet, ob sie angenommen und geliebt wird? Wie ihre Zukunft aussieht und ob ihre Träume sich erfüllen.
Auch Jonathan war ein interessanter Charakter. Als Emmalines langjähriger Freund begleitet er sie, unterstützt sie selbstlos und ist ihr treu ergeben. Doch auch er hat mit Wunden in seiner Seele zu kämpfen.
Alle Protagonisten waren wundervoll charakterisiert, einzig Mrs Vera Moore fand ich nicht immer ganz stimmig - aber das hat mich nicht stark gestört.
Die ganze Geschichte war leicht und fesselnd geschrieben, sie war flüssig, angenehm, unterhaltsam und immer wieder voller Spannung. Diese Geschichte lehrt einen etwas über die wahre Liebe, denn wahre Liebe beinhaltet auch Kompromisse, manchmal ein Opfer und bietet keinen Platz für Egoismus. Wahre Liebe ist freundlich, demütig, geduldig und frei von eigenem Stolz denn dann kann diese Liebe auch Krisen überwinden.
Es ist ein gutes Buch für gemütliche und angenehme Stunden voller Lesegenuss.