Die Wahrheit schmeckt nach Marzipan
Als Tallys Papa plötzlich und für sie unerwartet stirbt, bricht für sie eine Welt zusammen.
Ihr Papa war ihr so vertraut, sie hatte eine tiefe Bindung zu ihm und nun ist er nicht mehr da.
Unsicherheit, Kummer, Ängste - das normale Leben das weitergeht obwohl sich doch alles verändert hat - zerreißen ihr fast das Herz.
In ihrer Trauer stößt sie andere Leute vor den Kopf, gerät stark mit ihrer Mutter aneinander, und zieht sich zurück.
Immer wieder erinnert sie sich an Sätze ihres Vaters die ihr in verschiedenen Momenten weiterhelfen und Antworten geben. Als sie selbst dann einer anderen Person Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft entgegenbringt spürt sie einen starken Segen.
Frau Möller, eine alte Frau in der Gegend, die immer wieder aus ihren Erfahrungen weise Ratschläge geben kann, Sanna, ihre beste Freundin, und Timo, der ihr nicht mehr aus dem Kopf geht, helfen ihr schließlich Stück für Stück aus dem Loch der Traurigkeit.
Mir gefiel das Sanna und Timo so selbstverständlich über den Glauben reden und Tally trotz ihres Widerwillens ins Herz reden. Sie sind für sie da, auch dann wenn sie sich unverständlich verhält.
Auch die Geschichte in der Geschichte hat mich fasziniert - Tally hat ein Tagebuch geschenkt bekommen und fängt dann an zu schreiben was ihr so einfällt, es wird eine ganz eigene kleine Story. Ihre Schreiberei ist eine Art der Trauerbewältigung, und ich fand diese Geschichte mit Prinz Eugen so spannend, da hätte es ruhig noch mehr geben können.
Kleinere Details, wie der Papagei Gregor der bei Frau Möller wohnt, runden das Ganze wundervoll ab.
Am beeindruckendsten fand ich einen Satz der Frau Möller auf Seite 323: "Wie oft tut man Dinge, als wären sie selbstverständlich, und dann, plötzlich, wird einem klar, das man sie nie wieder tun wird?"
So so wahr, da kamen mir die Tränen, das Leben kann sich jeden Moment ändern - genauso wie in Tallys Geschichte, und wie schön ist es da den Moment genutzt zu haben den man geschenkt bekommt.
Mich hat das Buch sehr gefesselt, ich konnte gestern Abend gar nicht aufhören zu lesen, und am Ende standen mir die Tränen in den Augen.
Ein sehr angenehmes Buch mit Tiefgang das dieses so schwere Thema, den Tod, behandelt, einen mitnimmt in die Traurigkeit eines Menschen und dabei so zart und fesselnd geschrieben ist.
Danke für dieses Buch Anni.
Es ist ein Reisebuch und zieht nun weiter - aber bei meiner nächsten Bestellung wird dieses Buch, obwohl ich es schon kenne, sicher dabei sein.