Träume im Wind
Ein wunderbarer Roman über 3 Frauen die plötzlich gemeinsam ein Haus erben und mit vielen Fragen konfrontiert werden und langsam erfahren warum ausgerechnet sie dieses Herrenhaus geerbt haben.
Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an verzaubert und in den Bann gezogen. Die Geschichte ist warm und weich geschrieben, der Schreibstil gewohnt flüssig mit humorvollen Dialogen und tiefgehenden Gesprächen.
"Gab es mehrere Spielarten der Liebe? Wie die Flaschen im Regal, von denen keine der anderen glich, deren Geschmack und Promille sich unterschieden, die aber dennoch alle eines gemeinsam hatten: einen flüssigen Inhalt. Waren die Menschen nicht nur äußerlich völlig verschieden, in ihren Begabungen und Emotionen, in ihrer Aufnahmefähigkeit und Belastbarkeit, sondern auch darin, wie sie Liebe erlebten und verschenkten?"
Zitat S. 223
Es gab so viele tolle Sätze in diesem Buch das ich das erste mal bei einem Roman das Bedürfnis hatte Stellen zu markieren, es gab viele Weisheiten, berührende Worte und viele Passagen die ins Herz sprachen.
Alle 3 Hauptprotagonisten sind wundervoll beschrieben. Marly hat man sofort gern, sie verschenkt Liebe und Wärme und aufrichtige Zuneigung.
Dann ist da Joscelin, eine taffe und zielstrebige Frau und Lucienne, das genaue Gegenteil, schnell verunsichert und zurückhaltend.
Diese Geschichte lebte von den unterschiedlichen Charakteren und von den Geheimnissen die in der Vergangenheit der früheren Hausbewohner lag.
Nach und nach wurden diese offenbar und man bekam Einblicke und verstand die Zusammenhänge.
Ich empfand das Buch als überraschend, denn es gab Wendungen mit denen ich nicht gerechnet hatte.
Dadurch ließ die Spannung nicht nach und es war eine Freude in der Normandie zu verweilen zumal Noa C. Walker es geschafft hat mich durch ihre Beschreibung des Herrenhauses und der Umgebung, genau dorthin zu versetzen.
Es war ein starker Roman über Annahme, Vergebung, Frieden, Freundschaft, Ruhe im Herzen und einer großen Liebe zu den Mitmenschen.
Denn: "Die Menschen unterscheiden sich gar nicht so sehr von diesen Blumen hier. So bezaubernd sie auch sind - manche haben Stacheln oder sind nicht besonders biegsam. Andere haben nicht die richtige Größe oder Farbe. Aber sie haben alle eines gemeinsam: Ohne Wasser gehen sie schnell ein." Zitat S. 274