Sehnsucht nach Eden

"Sehnsucht nach Eden" war mein erster Roman von Linda Nichols und auch wenn mir der Einstieg echt schwergefallen ist, habe ich schon drei weitere Bücher von ihr gekauft. 😁
Warum ich das sage? Damit ihr es im Kopf habt, wenn ihr weiterlest. 😜
Der Anfang war für mich wirklich mühsam, es gab mehrere Geschichten, mehrere Begebenheiten, viele Menschen, die irgendwie gar nicht zueinander gehören, und viele Namen, die neu aufploppten und mich häufiger verwirrten. Ja, ich muss sagen, ich hatte es schwer und wollte das Buch weglegen, aber mich hat die Geschichte gereizt, sie hat mich trotzdem gefesselt und interessiert. So kam es, dass ich über 150 Seiten durchgehalten habe, doch dann ordnete sich alles, ich sah die Zusammenhänge und begann zu begreifen.
Ab da konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen und habe es verschlungen.
Es gibt viel Schmerz, große Gefühle, berührende Lebensgeschichten und mehrere außergewöhnliche Menschen.
Vor allem geht es um Miranda und ein kleines Mädchen, die eine voller Schmerz und vielen Fragen, die andere voller Freude und Liebe.
Miranda ist dabei auf der Suche nach ihrem Kind. Sie möchte Antworten auf alte Fragen und dabei Heilung erleben.
Eden spürt, dass es in ihrer Familie große Geheimnisse gibt, und auch sie braucht Antworten. Das zu begleiten war sehr interessant und hat mich bewegt.
Trotzdem fand ich es schade, dass die Autorin nicht bei diesen beiden Personen blieb und sich auf ihre Geschichten konzentrierte, sondern auch bei allen weiteren Personen den Geheimnissen nachgeht. Dadurch war die Geschichte für mich reichlich überladen, und auch wenn am Ende alles zusammengehört, haben mich die Geschichten von Josef, David und Sarah, Noreen, Grady, Ruth und manchen anderen teilweise überfordert.
Andererseits zeigt es das wahre Leben, denn dadurch wird deutlich, dass Entscheidungen und Handlungen extrem komplex sind, Auswirkungen auf das Umfeld haben, nichts nur schwarz/weiß ist und es sehr viele Verbindungen und Verknüpfungen im Leben gibt.
Ja, das ist ein Buch, das mir das Lesen schwer gemacht und trotzdem Lust auf weitere Geschichten von Linda Nichols macht.
Positiv fand ich, dass der Glaube an Gott in einigen Charakteren deutlich beschrieben wird und dabei lebendig und überzeugend herüberkommt. Dabei wird deutlich, dass der Mensch für eine Beziehung mit ihm gemacht ist.
Alles in allem ist es ein Buch, für das man sich Zeit nehmen muss, das nicht mal eben schnell gelesen ist und bei dem man auch nicht zurechtkommt, wenn man Seiten überspringt, aber es ist am Ende auch ein Buch, das mich über das Lesen hinaus bewegt hat.