Novembernächte
"Novembernächte" ist ein grandioser, spannender, realistischer und starker Roman.
Es brodelt im Land und die Stimmung kocht über. Mittendrin bewegen sich Ella und Nathanael. Sie müssen sich zurechtfinden in den Wirren ihrer Tage und sie fragen sich, wo Gott bei all dem Leid ist.
Hätte er nicht das Schlimmste verhüten können? Hat er denn nicht alle Macht?
Vor allem Ella muss sich die Frage beantworten, ob sie in diesem Durcheinander richtig gehandelt hat. Wovon oder wem ist sie getrieben? Nathanael dagegen fängt an, über Gott nachzudenken, wodurch es starke Dialoge gibt.
Ich bin, nach kleinen Startschwierigkeiten, total in diesem Buch versunken und habe es begeistert gelesen. Es war faszinierend zu lesen, wie sich die Charaktere entwickeln und wie sie Antworten suchen.
Dieses Buch ist anspruchsvoll. Es gibt viele Persönlichkeiten, die es zuzuordnen gilt (dabei hilft aber der Anhang), die politische Situation ist detailliert beschrieben und es gibt viele Fakten und historische Ereignisse die erwähnt werden. Trotzdem ist alles gut verständlich, angenehm zu lesen und packend erzählt.
Bei allen erschütternden und grausamen Erlebnissen ist die sanfte Liebesgeschichte wie Puderzucker auf dem Kuchen. Sie ist leise, leicht, irgendwie zerbrechlich und versüßt doch alles.
"Novembernächte", erzählt von Liebe, Reflexion, dem Mut sich gebrauchen zu lassen, Umstände zu verändern, über den Glauben an Gott und das Vertrauen, dass er alles zum Guten wenden kann.
Sylvia B. Barron beschreibt aufregende Tage und schenkt die Möglichkeit, Geschichte real erleben zu dürfen.
Ich bin vollends begeistert und empfehle dieses Buch von Herzen.
Wer mehr möchte, als eine süße Liebesgeschichte, sollte dieses Buch wählen. Für mich ist das der bisher beste "Barron".
Übrigens, wer Elisabeth Büchles "Der Sommer danach" liebte, wird dieses Buch verschlingen.