Hass gelernt, Liebe erfahren

Voller Spannung habe ich auf dieses Buch von Yassir Eric gewartet, denn ich hatte nur Gutes darüber gehört. Es interessiert mich sehr, wie der Lebensweg eines Menschen verlaufen kann, wenn er vom Islam zum Christentum konvertiert.

Genau darüber berichtet Yassir Eric. Er gibt mit diesem Buch Menschen eine Stimme, die ihre Geschichte nicht erzählen, oder nicht erzählen können.

Yassir Eric ist in einer strenggläubigen muslimischen Familie groß geworden, hat eine Koranschule besucht und vieles über Allah und Mohammed gelernt.
Er war ein eifriger Muslim, bis er zum Christentum konvertierte. Ja, bis er Jesus persönlich kennenlernte, woraufhin er von seiner Familie für tot erklärt wird.

Ich war schockiert über die Strenge, die ihm in der Koranschule begegnete, beeindruckt von seinem Eifer den Koran auswendig zulernen, gleichzeitig erschüttert über die Härte seines Vaters und zugleich berührt über den Zusammenhalt der Familie.

Yassir Eric beschreibt seine Kindheit und Jugend packend und mitreißend. Ich habe gebannt seinen Erzählungen "gelauscht" und war gefesselt von den Traditionen und Ordnungen, nach denen er und seine Familie im Nordsudan gelebt haben und zum Teil immer noch leben.

Fast atemlos habe ich ihn begleitet und miterlebt, wie er seinen Weg findet. Der Schreibstil ist flüssig und stark und der 16-seitige Bildteil rundet alles perfekt ab. Beim Lesen hat man das Gefühl, Yassir persönlich kennenzulernen.

Vor allem die Geschichte seines Onkels hat mein Herz bewegt und ich staune über Gottes Wege mit den Menschen. Der Weg des Onkels ist nämlich prägend für Yassirs.

Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt, schöne Lesestunden geschenkt, mich zum Nachdenken gebracht und mich über Gott staunen lassen

Lest dieses Buch, denn es ist eine grandiose Biografie.

Meine Bewertung
sehr gut
Informationen zum Buch
Hass gelernt, Liebe erfahren - Vom Islamisten zum Brückenbauer
Yassir Eric
Hardcover mit Schutzumschlag
240
August 2023
Von Kindesbeinen an wurde er darauf getrimmt, Ungläubige zu verachten und für Allah zu kämpfen. Stark zu sein, sich dem Clan gegenüber solidarisch zu zeigen und die Nachfolge seines Vaters anzutreten, der einer der führenden Politiker des Landes war. In einer solchen Welt ist kein Platz für Zweifel, Fragen oder gar schwache Momente. Umso bemerkenswerter ist die Geschichte von Yassir Eric. Aufgewachsen im Nordsudan, findet er beim Versuch, seinen zum Christentum konvertierten Onkel wieder auf den "rechten Pfad" des Islam zu lenken, selbst zum Glauben an Jesus. Yassir Eric muss fliehen, wird in seiner Heimat für tot erklärt. In Deutschland macht er einen Neuanfang. Hier lernt er Werte wie Freiheit und Gleich-berechtigung schätzen, die er früher verachtete. Sein Credo: Es braucht einen längst überfälligen kritischen Dialog der Kulturen und Religionen. "Wir müssen Konflikte offen benennen und lösen, nur so ist ein friedliches Miteinander möglich."