Freundschaft auf vier Hufen

Oh wow, ein wundervolles Jugendbuch, das mich wider Erwarten von der ersten Seite an gepackt hat.
Ich mochte den Schreibstil, da er so einladend, fesselnd und bildhaft war, ich mochte die angesprochenen Themen, da sie ganz aktuell sind. Ich liebte die geistliche Botschaft, die die Autorin mal ganz fein und mal ganz direkt aufzeigt und dabei von einem Gott der Vergebung und Heilung spricht.
Hier geht es um eine Familie, die am Zerbrechen ist und anfängt, sich mehr mit Gott zu beschäftigen, dabei kommt auch die Frage auf, ob Gott Gebete überhaupt hört und erhört.
Ganz toll fand ich, dass Pferde und das Reiten einen großen Platz in diesem Buch haben; es ist schön, zusammen mit Lina die Pferde zu versorgen, zu reiten, zu streicheln und zu füttern. Ja, ich war wirklich mit dabei, ich habe nicht nur gelesen, sondern den Stallgeruch in der Nase gehabt und ich bin mir sicher, dass jedes pferdebegeisterte Mädchen dieses Buch lieben wird.
Überrascht hat mich vor allen Dingen die Tiefe die hier zu finden war, niemals habe ich bei einem Jugendbuch damit gerechnet und bin sehr angetan. Dabei geht es um Themen wie: mögliche Trennung der Eltern und Mobbing aber auch Vergebungsbereitschaft, Neuanfänge, Hoffnung in schweren Situationen, Freundschaft, einer Beziehung zu Gott, Hilfsbereitschaft und die Fähigkeit Hilfe anzunehmen. Dabei betont Swantje Schöniger wundervoll wie wichtig es ist, bei Schwierigkeiten im Zwischenmenschlichen das Gespräch zu suchen und macht auch deutlich das Sünde von Gott trennt.
Der einzige Punkt, der mich zum Nachdenken bringt, ist die Beschreibung der ersten Liebe, der Liebe einer 14-Jährigen zu einem Jungen samt erstem Kuss. Ich muss zugeben, dass ich mich schwer damit tue und es in Büchern für 12-jährige auch zu früh finde. Trotzdem fand ich die Beschreibungen des Verliebtseins, des Kribbelns im Bauch und der zarten Annäherung sehr süß.
Alles in allem ist es ein empfehlenswertes Buch, das ich gern empfehle.