Ein Zuhause in Afrika
Dieses Buch erzählt die Geschichte von Charles, einem Kind in England, und Oswald, einem Major in Deutschland.
Beide Erzählstränge, die parallel erzählt werden, sind spannend und interessant geschrieben, dabei nimmt Charles den größeren Raum ein, ihn lernt man besser kennen als Oswald. Dadurch ist das Buch "friedlicher" und nicht so vom Kampfgeschehen geprägt.
Ich konnte mich gut hineinfühlen und fand es angenehm zu lesen wenn es auch zeitweise eher zäh voran ging. Dazu kam das am Ende noch einige Fragen für mich unbeantwortet geblieben sind.
Trotzdem war das Buch gut geschrieben und bietet eine unterhaltsame Geschichte mit spannenden Elementen.
Charles war mir sympathisch, sein Leben, seine Not, seine Schwäche und daraus folgenden Schwierigkeiten waren sehr gefühlvoll erzählt.
Die Sicht eines Kindes auf den Krieg hat mich fasziniert und manchmal erschreckt.
Oswalds Gedanken und seine Einstellung zum Krieg waren mir da bekannter, diese Sicht auf den Krieg ist ja in vielen Romanen beschrieben worden.
Irma Joubert hat es hier verstanden zwei so gegensätzliche Persönlichkeiten zu beschreiben, ihr Denken, ihr Leben und ihre Entwicklung sind authentisch aufgezeigt.
"Ein Zuhause in Afrika" ist der dritte Band der Kriegstrilogie nach "Sehnsuchtsland" und dem "Kind im versteckten Dorf" aber wunderbar auch einzeln zu lesen.
Ich kannte die ersten beiden Bücher nicht, obwohl ich das erste auch besitze, kam aber wunderbar in die Geschichte rein. Ob ich die ersten beide Bände lesen werde? Ich glaube nicht - der Funke sprang nämlich einfach nicht über.
Dieses Buch erzählt von Einsamkeit, Veränderungen, Neuanfängen, Freundschaft und Vergebung, Verlusten, Trauer, Schmerz und Hoffnung.
Auch wenn mich das Buch insgesamt nicht überzeugt hat ist es ein guter Roman der zum Teil auf wahren Begebenheiten beruht.