Das Leuchten der Sehnsucht
Ein wundervoll fesselnder Roman über die Zeit rund um den amerikanischen Bürgerkrieg und er gewährt wertvolle Einblicke in das Zusammenleben der Weißen und ihrer Sklaven.
Ich habe mich schon ganz am Anfang in David verliebt der dieses zusammenleben, diese Normalität, immer wieder fragend betrachtet.
Er ist direkt, liebenswert und freidenkend beschriebenund sucht etwas Abstand zu dem Leben seiner Kindheit, er löst sich ein wenig von seiner wohlhabenden Familie um Medizin zu studieren.
Grundsätzlich wirkt sein Leben leicht, gesichert, angenehm und angefüllt mit Liebe zu seiner Familie und seinem Beruf.
Aus Liebe ist er im Kreise seiner Familie in vielen Situationen zurückhaltend um niemanden vor den Kopf zu stoßen und findet seinen eigenen Weg mit den auf ihn einstürmenden Gedanken zurecht zu kommen.
Annie dagegen äußert ihre Gedanken mehrmals impulsiv und das ebenfalls aus Liebe.
Ihre Verhältnisse unterscheiden sich aber gravierend von Davids.
Sie muss arbeiten um ihren Lebensunterhalt zu verdienen und kommt deshalb als Lehrerin zu den Williams auf die Plantage Birch Islands.
Durch ihre fröhliche Art gewinnt sie rasch einige Herzen doch ihr Gerechtigkeitssinn bringt ihr nicht nur Wohlwollen.
Sie erlebt viele Abendteuer, gerät in Gefahr und doch bleibt sie, in einer Gegend und Zeit in der Sklaven nur ihre Arbeitskraft wert sind und mehr als Ware behandelt werden, ihrer Gesinnung treu und sieht in jedem Bewohner auf der Plantage einen Menschen den es zu lieben gilt.
Durch diesen Wesenszug ist sie mir sehr ans Herz gewachsen, doch auch die anderen Protagonisten wie Sophia, Annies Schwester die freundlich und sympatisch geschildert wird und ihre ganz eigenen Schwierigkeiten hat, gefallen mir sehr.
Sophias Leben ist geprägt von einer unruhigen Zeit mit Überfällen, Angriffen und Angst - aber auch Freude und Glück.
Dann ist da noch Susanna Belle die um ihr Glück kämpft, Jennifer, die im Untergrund arbeitet und bereit ist den Preis dafür zu bezahlen.
Jede einzelne Geschichte hat mich gefesselt und fügt sich wunderbar zu einem Gesamtbild.
Dieses Buch beschreibt die damalige Zeit sehr anschaulich.
Es hat viel Schmerz, Ungerechtigkeit und Ausbeutung gegeben doch ich war überwältigt von der beschriebenen Freude, Zuversicht und Hoffnung einzelner Sklaven.
"Das Leuchten der Sehnsucht" ist so fesselnd geschrieben das ich beim lesen ganz Annie wurde. So sehr das ich an einer Stelle nicht mehr weiterlesen mochte weil ich schlechte Nachrichten befürchtetet und gleichzeitig aber auch nicht aufhören konnte.
Die Geschichte ist fesselnd, tiefgründig, fließend, spannend, gut recherchiert und klar geschrieben. Ich mochte sie sehr.
Das Ende kam dann doch etwas plötzlich und hat in mir Spannung, etwas Ungeduld und große Vorfreude auf den nächsten Band ausgelöst.
Ich möchte so gerne wissen wie es mit Annie weitergeht.