Das Haus der Heimlichkeiten

"Das Haus der Heimlichkeiten" ist mein erstes Buch von Mathias Christiansen und ich habe es gerne gelesen.

Es geht hier um 8 Familien mit ihrer Lebensgeschichte, ihren Gedanken, ihre Fragen sowie der Tatsache dass das Mehrfamilienhaus in dem sie leben in Flammen steht und sie alles verlieren.

In dieser Situation entstehen viele Fragen, unteranderem auch die nach Gott. Wo war er? Warum hat er zugelassen das sie alles verloren haben?

Es ist interessant alle Personen kennenzulernen und Einblicke in ihre Gedanken, Gefühle, Vergangenheiten, Ängste und Zukunftspläne zu erhalten.

Der Schreibstil ist angenehm und gut zu lesen, der Aufbau ist genial, außergewöhnlich und besonders.

Es werden die Geschehnisse um den Brand und die daraus entstehenden Folgen geschildert, doch das ist nicht alles. Man bekommt zu dem Einblicke in die Erlebnisse und Gedankengänge aller acht Parteien am Brandtag.
So schafft es der Autor durch Erinnerungen auch die jeweilige Vergangenheit perfekt einzubeziehen.

Es ist spannend zu sehen wie Menschen nach außen hin wirken können und was sie im tiefsten Inneren fühlen und sind.
Obwohl es recht viele Protagonisten sind kam ich wunderbar zurecht unteranderem auch weil zu Beginn des Buches alle Mieter des Hauses vorgestellt werden.
Die ganze Geschichte hat mich gepackt, ich wollte unbedingt wissen wie es weiter geht, wie sich jeder entwickelt und welche Antworten gefunden werden.

Im letzten drittel des Buches war ich kurzzeitig nicht mehr ganz so gefesselt aber zum Ende hin hat es mich dann doch noch begeistert.

Stark fand ich die Frage nach Gott und das mit Pfarrer Martin Schenck eine Figur mit Zweifeln und Schwächen geschaffen wurde. Es ist berührend davon zu lesen wie Menschen in solchen Ausnahmesituationen auf Gott reagieren, wie sie nach dem Sinn des Lebens fragen und sich ihm und einander öffnen.

Dieses Buch spricht davon das Gott jede Situation nutzen kann um sich zu zeigen, Menschen auf seine offenen Arme hinzuweisen. Es spricht davon "was bleibt wenn alles vergeht", es erzählt von großartigen Begegnungen wenn wir uns darauf einlassen hinter die Fassade andere Menschen zu schauen und es zeigt auf was wirklich wichtig und wertvoll ist.

Ich habe dieses Buch mit Gewinn gelesen. Es ist bei aller Aufregung eher sanft und ruhig, ohne großes Drama aber mit real wirkenden Menschen und schenkt unterhaltsame und segensreiche Lesestunden.

Meine Bewertung
gut
Informationen zum Buch
Das Haus der Heimlichkeiten
Mathias Christiansen
March 2023
Feuer in Berlin. Am Ostermontag steht plötzlich ein Wohnhaus in Flammen. Für die hier lebenden Mieter bedeutet der Brand dabei weit mehr als nur eine vorübergehende Obdachlosigkeit und den Verlust ihrer Besitztümer. Denn jeder Mensch in diesem Haus scheint ein persönliches Geheimnis zu haben: Was steckt hinter der aufgesetzten Arroganz des Halbstarken mit seinem Kampfhund? Welche Rolle spielt das zwielichtige Pärchen aus dem Dachgeschoss? Und wie lange kann Pfarrer Martin Schenck den Verlust seines Glaubens noch verbergen? Nach und nach kommt ein gefährliches Geflecht aus Stasi-Vergangenheit, falschen Versprechungen und unkritischem Journalismus ans Licht. Während die Berliner Polizei nach der Brandursache fahndet, stellen sich die Menschen aus der Schillerstraße vor allem eine Frage: Was bleibt, wenn alles vergeht? "Das Haus der Heimlichkeiten" präsentiert sich als anregender Roman für Frauen und spannender Krimi für Männer gleichermaßen. Durch eine geschickte Verknüpfung verschiedener Begegnungspunkte und dem Blick aus unterschiedlichen Perspektiven begleitet der Leser die einzelnen Mieter wie auf einer kleinen Zeitreise durch ihr Leben und durch den Tag des Brandes. Erzählt werden Geschichten, die echten Tiefgang haben und Menschen im Spannungsfeld zwischen großen Gefühlen, persönlichen Ängsten und der Suche nach Wahrheit zeigen.