Das Alles-über-Gott-Projekt

Christina F. de Ramírez beschreibt hier eine junge Frau, die traumatische Dinge erlebt hat und nun ihren Weg neu finden muss. Dabei begegnet ihr "der gute Hirte" und sie versucht alles über ihn herauszufinden und zu lernen.

Mia begegnet Kalle und es entwickelt sich ein besonderer Kontakt. Diese Zeit des Kennenlernens der beiden Hauptcharaktere war wie eine wilde Achterbahnfahrt. Man rast von einem Schauplatz zum anderen, in die Vergangenheit und in die Gegenwart, man erlebt Mia als Kind im Dschungel und als erwachsene Frau in der Zivilisation auf der Suche nach Gott und einer Familie.
Beide Charaktere waren wundervoll und vielschichtig beschrieben, doch wo ich Kalle trotz seiner Unzulänglichkeiten sofort mochte, hatte ich mit Mia fast durchweg Schwierigkeiten. Ihre ganze Art ist herausfordernd und verwirrend.

Zu Beginn versteht man es nicht, denn nur ganz langsam fügen sich alle Puzzlestücke zusammen und ergeben ein klares Bild. Je mehr man sieht, desto mehr leidet man mit, versteht und begreift, um dann zu staunen.

Mir hat dieses Buch eine Gänsehaut beschert, die noch über das Lesen hinausging, es ist ein Buch, das ich wohl nie vergessen werde.

Die Autorin geht auf unterschiedliche starke Themen ein, unter anderem: Trauma, Geisterglaube, Kulturschock, Unsicherheiten und Angst - dabei hat sie es geschafft, durch Mias suchende Art nach Gottes Liebe und Nähe sehr viele passende Bibelverse einzuarbeiten, was dem ganzen eine besondere Stärke verlieh.

Zwischen Flashbacks und Hoffnung ist man mit Mia gemeinsam auf der Suche nach dem einen Gott, der durch alle Zeiten trägt.

Das Besondere an dieser Geschichte waren für mein Empfinden die beiden Perspektiven, aus denen sie erzählt wurde. Es gibt Mias Seite, herausfordernd, wild, exotisch, verwirrend und schockierend und dann Kalles Seite, helfend, ruhig, klar, geduldig, in Gott ruhend und zumeist gelassen. Kalle ist eine grandiose Persönlichkeit, und ich wäre gern mehr wie Kalle.

Für mich war dieses Buch einzigartig und hat in mir die heftigsten Gefühle ausgelöst. Es ist beeindruckend, außergewöhnlich, fernab vom Mainstream und deshalb definitiv lesenswert.
Ich habe vorher noch kein vergleichbares Buch gelesen und empfehle dieses hier von Herzen. Wer auf eine Reise voller unterschiedlicher Gefühle gehen möchte und es aushalten kann, lange nicht zu wissen, wo die Geschichte hingeht, sollte dieses Buch wählen.

Meine Bewertung
gut
Informationen zum Buch
Das Alles-über-Gott-Projekt
Christina Feuchtmüller de Ramirez
Softcover
419
2025
Self-Publishing
Dies ist die Geschichte von Kalle und Mia, Anfang der 1990er Jahre. Kalle ist Theologiestudent und verbannt an den Praktikumsplatz des Grauens. Als er gerade kündigen möchte, ruft sie zum ersten Mal an. Mia. Sie ist neu in Deutschland. Geheimnisvoll. Meldet sich nur aus Telefonzellen und will „alles über Gott“ wissen. Verwirrt, aber begeistert lässt Kalle sich auf ihre Fragen ein, nichtsahnend, dass Mia sein Leben völlig auf den Kopf stellen wird. „Herausfordernd, berührend und durchweg spannend erzählt die Autorin eine komplexe Geschichte über traumatische Erfahrungen und den Weg zu dem Gott, der alle Wunden heilt. Stück für Stück entfaltet sich die Geschichte und ergibt erst ganz am Schluss ein stimmiges Bild. Ich werde dieses Buch wohl nie vergessen. Es ist beeindruckend, gewaltig, außergewöhnlich und definitiv lesenswert.” – Anna Hübner, Bloggerin von Annislesewelt