Auschwitz # 34207: Die Joe Rubinstein Story

"Ich konnte es nicht fassen, in wie kurzer Zeit ... sich unser Leben (komplett) veränderte. Zitat S. 71

Dieses Buch besticht durch sein Cover, dem Bild von Joe Rubinstein, diesem klaren Blick, dem schwarzen Hintergrund und der dezent gewählten Schriftfarbe.
Ich muss immer wieder in das Gesicht schauen und bin von dem Frieden den es ausstrahlt überwältigt und dann, wenn ich auf den Titel schaue, zieht ein großer Schmerz durch mein Herz.

Dieser Mann hat meinen größten Respekt. Aber auch Nancy Sprowell Geise bekommt meine Hochachtung.

Sie hat es geschafft Unfassbares in Worte zu fassen und Joes Lebensbericht in all seiner Grausamkeit aufzuschreiben.

Sie beschreibt Joes Kindheit in Polen, den Verlust des Vaters der ihm großes Verantwortung aufbürdete, die Schulzeit, die ersten Schritte ins Arbeitsleben und den notvollen Familienalltag.

Dann kommen die Deutschen und mit ihnen noch mehr Veränderungen und Leid.

Doch Joe überlebt, er überlebt schreckliche Konzentrationslager, Hunger, Gewalt und unvorstellbares Grauen.

Er hat Dinge gesehen die mich schon beim lesen erschüttert haben.

In diesem Buch kann man Joe Rubinstein begleiten, ins KZ gehen und sich die Geschehnisse anschauen.
Alles ist realistisch und doch gewählt und ruhig beschrieben.

Nancy Sprowell Geise hat einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil, es gibt Anmerkungen und Erklärungen im Anhang und, extrem berührend, es gibt drei große Bildteile.

Doch gerade die haben mir das Herz gebrochen. Es war wie eine große Last die mich niederdrückte als ich die Bilder betrachtete und die Bildunterschriften gelesen habe.

Zum Ende des Buches nimmt aber die Freude zu. Joe baut sich in Amerika ein neues und schönes Leben auf und er ruht mit seinem Herzen in Gott, das hat mich beeindruckt.

Dieses Buch ist ein überwältigender Lebensbericht mit vielen schwarzen Tagen in die am Ende Hoffnung das Gesicht erstrahlen lässt - genauso wie auf dem Cover.

Große Kauf und Leseempfehlung.

Meine Bewertung
sehr gut
Informationen zum Buch
Auschwitz # 34207: Die Joe Rubinstein Story
Nancy Sprowell Geise
Softcover
400
2019
Fontis Verlag
Über die Entdeckung von Licht an den dunkelsten Orten Am 30. April 1942 gelangt der 21-jährige Pole Joe Rubinstein zusammen mit Hunderten anderen deportierten Juden nach Auschwitz/Birkenau. Er ist ein junger Mann unter vielen. Eine bloße Nummer in den Augen seiner Wärter – ein Mensch, dem man seine Würde schon auf dem Transport im Viehwaggon abgesprochen hat. Als Nr. 34207 überlebt Joe wie durch ein Wunder zwei Jahre lang den verbrecherischen Horror des monströsen Konzentrationslagers. Und er verliert seine Hoffnung auch dann nicht, als er in die anderen berüchtigten Nazi-Lager Buchenwald, Ohrdruf und Theresienstadt gebracht wird und dort schreckliche Misshandlungen erlebt. Denn in Joe ist eine Kraft, die auch das größte Grauen nicht zerstören kann: Sein Glaube an Gott, die Zuflucht im Gebet und die Liebe zu den Menschen, die er zurücklassen musste, geben ihm Hoffnung. Als im Mai 1945 die Sowjetarmee vorrückt, verlässt Joe Rubinstein Theresienstadt. Er ist am Ende seiner Kräfte und traumatisiert, aber er ist frei. Nach dem Zweiten Weltkrieg baut Joe sich in Amerika eine Karriere als exklusiver Schuh-Designer auf, gründet mit seiner deutsch-polnischen Frau eine eigene Familie, hat Enkel und Urenkel und beeindruckt bis heute seine Mitmenschen mit seinem unerschütterlichen Glauben an einen guten und liebevollen Gott. Joes Geschichte hat noch niemanden unberührt zurückgelassen. Er hat sie sich im Alter von über 90 Jahren von der Seele erzählt, nachdem er 70 Jahre lang über alles Erlebte geschwiegen hatte.