Alles nur heiße Luft?

Mit großem Interesse habe ich auf die Veröffentlichung dieses Buches gewartet. Da ich schon einige Bücher über Aussteigererfahrungen von ehemaligen Zeugen gelesen habe, war ich auf diesen hier sehr gespannt.

Zu Beginn erzählt der Autor von seiner Jugend in der DDR und wie er, fasziniert vom Kommunismus, sein Leben gestaltet, bis er über verschiedene Wege zu den Zeugen Jehovas kommt. Er berichtet von seiner "Karriere" in dieser Religionsgemeinschaft und spricht über die Fragen und entstehenden Zweifel, die im Laufe der Zeit sein Herz beunruhigen. Er fragt sich, ob das alles war, ob es noch mehr vom Leben gibt, bis er dann Jesus ganz persönlich begegnet.

Genau darin unterscheidet sich dieses Buch von anderen Erfahrungsberichten. Tobias Ain hat sich nach all seinen Fragen nicht von Gott abgewendet, sondern ist durchgedrungen zum erlösenden und lebendigen Glauben an Jesus.

Ich fand es unfassbar spannend und habe dieses Büchlein in einem Zug durchgelesen; einmal angefangen wollte ich unbedingt erfahren, wie man von Lenin über Jehova zu Jesus kommt. Der Schreibstil ist leicht und gut zu lesen, dabei ist alles warm und liebevoll berichtet. Dieses Buch ist keine Abrechnung, sondern ein Zeugnis, ein Lebensbericht, der Einblicke gewährt, aber nicht zu detailliert wird. Der Autor verliert sich nicht in Kleinigkeiten, sondern erzählt kurz und knackig von allen Stationen seines Lebens.

Ich hatte beim Lesen das Gefühl, Tobias Ain selbst zuzuhören und mit ihm ein gutes Gespräch zu führen. Ein Gespräch, in dem ehrlich, würde- und respektvoll seine Vergangenheit beschrieben wird. Das Ende hat mich tief berührt und angesprochen. Ich möchte wie Tobias mehr darauf achten, Jesus in den Mittelpunkt zu stellen und in Freiheit zu leben.

Wer eine spannende Lebensgeschichte ohne Vorwürfe und Schuldzuweisung lesen und darüber staunen möchte, wie Jesus sich einem suchenden Herzen zeigt, der sollte dieses Buch lesen.

Meine Bewertung
sehr gut
Informationen zum Buch
Alles nur heiße Luft? Lenin - Jehova - Jesus - Meine lange Suche nach der Wahrheit
Tobias Ain
Softcover
176
2024
Brunnen
Der Verkaufstrainer und Coach, Tobis Ain, erzählt in seiner Autobiografie von seiner lebenslangen Suche nach Freiheit und Wahrheit. Als Jugendlicher war er glühender Marxist und bewarb sich sogar bei der Stasi. 1989 floh er zusammen mit seiner Mutter über die Prager Botschaft in den Westen. Aber auch im Kapitalismus fand er nicht das, was er suchte. Orientierung gaben ihm die Zeugen Jehovas, denen er 27 Jahre lang angehörte. 15 Jahre lang war er in leitender Position bei den Zeugen Jehovas tätig. Als er begann, an deren Lehre zu zweifeln, suchte er zuerst Antworten im Buddhismus. Beim Lesen der Bibel hatte er dann ein lebensveränderndes Erlebnis: Er begegnete Jesus Christus und war sich von da an sicher, dass er am Ziel seiner jahrzehntelangen Suche angekommen war. Heute arbeitet er erfolgreich als Verkaufstrainer, Coach und Speaker. Darüber hinaus leitet er einen Verein, der Menschen hilft, bei den Zeugen Jehovas auszusteigen.